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Helga Rohra, die stärkste Frau,
die mir persönlich bekannt ist |
Weder bin ich davon betroffen noch bin ich eine Angehörige, aber das Schicksal einer ganz besonderen Frau hat mich so berührt, dass ich damit anfing mich über dieses Thema näher zu informieren.
Die Frau von der ich spreche kennen vielleicht einige von Euch. Ihr Name ist Helga Rohra. Geboren wurde sie am 19. März 1953 in Siebenbürgen, ist dort aufgewachsen und hat dort auch ihr Abitur gemacht. 1972 ist sie nach Deutschland ausgewandert und hat sich in München niedergelassen, wo sie Ihre Ausbildung zur Dolmetscherin machte. Ihre erste Anstellung im Anschluss an das Staatsexamen war als Lehrkraft in der Euro-Sprachschule in Waldkraiburg (dem Wohnort ihrer Eltern), wo ich bei ihr meine Ausbildung zur Fremdsprachen-korrespondentin machte.
Ihr habe ich mein gutes Englisch zu verdanken, vor allem wegen ihrer ganz besonderen Art ihr Wissen an andere weitergeben zu können. Am meisten hat mich fasziniert, wie sie mit trockenem Lehrstoff umging: Redewendungen und
false friends sind nicht immer einfach zu merken. Sie hat uns immer wieder Eselsbrücken aufgezeigt oder uns dazu ermutigt selber welche zu bauen, was mir besonders half. Auch die drei Formen der Verben, die
if-clauses ... vieles ist mir dadurch bis heute hängen geblieben und mittlerweile ins Blut übergegangen. Sie hat uns nicht nur gelehrt, nicht wortwörtlich sondern sinngemäß zu übersetzen, sondern auch dafür gesorgt, dass es in unseren Köpfen hängen bleibt. Es war einfach die ganz besondere Art und Weise, wie sie es herüberbringen konnte.